Nessebar

Die einzige bulgarische Stadt, die in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurde. Eine der ältesten Städte Europas (über 3200 Jahre alt), wo der Geist vergangener Zeiten auf den Puls der modernen Stadt trifft. Eine Stadt, in der die Jahrtausende alte Geschichte Sie von allen Seiten umgibt und zahlreiche Zivilisationen deren materiellen Spuren hinterlassen haben, die sich harmonisch in die Gegenwart einfügen.
Die Halbinsel von Nessebar - die antike Stadt, die im frühen Mittelalter Messembria und später Nessebar genannt wurde - war bereits am Ende der Bronzezeit besiedelt. Die antike thrakische Siedlung wurde Melsambria genannt. Ende des VI. Jh. v. Chr. sind die ersten hellenischen Einsiedler - die Dorianer eingetroffen. Die Stadt wuchs allmählich, Tempel, eine Schule und ein Theater wurden gebaut, und nach und nach wurde sie von einer massiven Festungsmauer umgeben. Es wurden Wohnviertel geformt, Tempel und ein Gymnasion (altgr. Ort für körperliche und geistige Erziehung) wurden errichtet. In der Stadt wurde eine Reihe von Handwerken getrieben, vor allem wurde Metall verarbeitet. Messambria begann ca. 440 v.Chr. ihre eigenen Münzen zu prägen, ungefähr aus dieser Zeit stammen auch die ersten goldenen Münzen. Die Stadt pflegte gute Handelsbeziehungen zu den antiken Städten - Polis am Schwarzen Meer, an der Ägäis und am Mittelmeer. Funde, die vom reichen wirtschaftlichen, kulturellen und geistigen Leben dieser Zeit zeugen, sind im archäologischen Museum der Stadt zu besichtigen.
Im Jahre 72 v. Chr. wurde die Stadt ohne jeglichen Widerstand durch die Römer erobert. Nach einer kurzen Besetzung wurde die Stadt im 1. Jahrhundert Teil des Römischen Reiches - Messembria, wie die Stadt damals genannt wurde, mit ihren intakten Mauern und großen öffentlichen Gebäuden. Nach der Verlegung der Hauptstadt des Römischen Reiches nach Konstantinopel und der Annahme des Christentums als Staatsreligion wurden günstige Bedingungen für die Wiederbelebung der Schwarzmeerstädte geschaffen. In Messembria wurden neue christliche Tempel gebaut – Basiliken, Festungsmauern, ein neues Wasserversorgungssystem und Stadtthermen. All dies wurde von führenden Architekten und Erbauern des Reiches ausgeführt, ähnlich den Prototypen der Hauptstadt. Die Hauptkirche von Messembria trägt den Namen der Heiligen Sofia, wie in Konstantinopel. Die Stadt wurde erstmals 812 Teil des bulgarischen Staates, als Chan Krum sie stürmte und eroberte und Slawen und Bulgaren sich hier niederließen. Nessebar, wie die Slawen die Stadt nannten, blieb während der Herrschaft von Zar Simeon dem Großen lange Zeit in bulgarischen Händen. Im XII und XIII Jh. entwickelte die Stadt aktive Handelsbeziehungen zu den Gebieten um das Mittelmeer und das Adriatische Meer sowie zu den Königreichen nördlich von Donau. Es wurden die Kirchen „St. Stefan“ (XI. Jh.) und „St. Johannes der Täufer“ (XI Jh.) gebaut und bemalen, die als Prototypen der späteren Kirchen Meisterwerke aus dem XIII – XIV Jh. dienten. Heute sind die Alt- und Neustadt durch eine schmale Landenge getrennt. Die Altstadt liegt auf einer kleinen Halbinsel. Aufgrund seines außergewöhnlichen kulturhistorischen Reichtums wurde Nessebar durch den Erlass Nr. 243 des Ministerrats vom 18.07.1956 zum Museums-, Tourismus- und Kurortkomplex von internationaler Bedeutung erklärt. 1983 г. hat UNESCO die Altstadt Nessebar in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Mehrere Details über die Geschichte und die Entwicklung der Stadt können die Gäste im Archäologischen Museum erfahren, das sich am Anfang der Halbinsel befindet. Dort sind Funde ausgestellt, die bei archäologischen Ausgrabungen gefunden wurden. Überall finden sich Spuren vergangener historischer Epochen. In der Altstadt erhebt sich ein Teil der Festungsmauer, die in Ausgabe 41 des Staatsanzeigers von 1964 zum architektonischen und baulichen Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung erklärt wurde. Es ist eine große Anzahl von Kirchen erhalten geblieben, von denen zwei - „St. Spas“ und „St. Stephan“ - zu Museumsobjekten umgewandelt wurden. Ein großer Teil der Häuser im alten Teil stammt aus der Renaissance (18.-19. Jahrhundert). Interessant ist die Architektur von Moskoyanis Haus, in dem sich die Ausstellung des Ethnographischen Museums der Stadt befindet. Im Museum können Sie viel über den Lebensstil und die Kultur der Bewohner von Nessebar erfahren, viele Haushaltsgegenstände und traditionelle Kostüme können dort besichtigt werden.